Udet Flamingo: welcome to Tannkosh!

Liebe Tannkosh-Crews und Besucher,

wir freuen uns sehr darauf die "Udet Flamingo" bei Tannkosh 2013 wieder begrüßen zu dürfen!

Oldtimer-Segelflugverein München e.V., Sparte Motorflug

Entstehungsgeschichte des Selbstbauflugzeuges UDET U12 „FLAMINGO“

So im Laufe des Jahres 1994 sassen einige Mitglieder des Oldtimer-Segelflugvereins München (OSVM e.V) in der Werkstatt zusammen und beratschlagten: „Was machn’ ma als Nächstes? An Segelfliagern ham wir scho gnua g’arbeitet, wia wärs mit einem Motorfliaga? Aber was für oan? Es sollt scho oana sei, der Münchner Luftfahrtgeschichte verkörpert, und der auch unsere Oldtimersegelfliaga stilg’recht in den weiss-blauen Himmel ziagn ko“ Schnell war man sich einig: Ein „Flamingo“ wird gebaut.

Zur Historie:

Der erfolgreichste überlebende Jagdflieger des ersten Weltkrieges, Ernst Udet, konnte auch nach dem Krieg den Fliegervirus nicht loswerden. Er gründete den UDET-Flugzeugbau in Ramersdorf am Ostrand von München. Seinem Chefkonstrukteur Hans Hermann sagte er wie er sich sein Flugzeug vorstellte und dieser setzte sich ans Reissbrett und entwarf den Flamingo U 12. Bereits an Ostern 1925 startete der Doppeldecker von Schleissheim aus zum Erstflug mit Udet am Steuer. Anscheinend war der Pilot sehr zufrieden mit der Maschine, denn er spulte sofort ein Kunstflugprogramm ab. In der Folgezeit war Udet mit seinem Flamingo jahrelang auf Flugtagen in ganz Deutschland unterwegs. Jedes Kind hierzulande kannte die „Beiden“. Sogar in den USA flog der Flamingo mit Udet und Thea Rasche am Steuer. Unvergessen ist das Kunststück, wobei Udet ein Taschentuch vom Boden aufhob.

Die Flugzeugbaufirmen UDET und MESSERSCHMITT gingen Ende der 20er Jahre in den „Bayerischen Flugzeug Werke“ BFW in Augsburg auf. Der Flamingo war auch das erste Motorflugzeug, das bei Messerschmitt in Serie gebaut wurde. Insgesamt wurden mehr als 200 Flugzeuge dieses Typs produziert, u.a. auch in Österreich und im Baltikum. Leider ist kein einziges Original erhalten geblieben. Unsterblich allerdings ist der Flamingo durch den Rühmann-Film „Quax der Bruchpilot“. 

Nun zu unserem Flamingo:

Auf Grund der freundschaftlichen Beziehungen zum Oldtimersegelflieger Club Wasserkuppe und zu Josef Kurz bekamen wir die Baupläne zum Kopieren.

Zur Erinnerung: Josef „Seppl“ Kurz baute mit seinen Mannen einen Flamingo, der schon 1995 in Oberschleissheim präsentiert wurde. Dieses Flugzeug war mit einem 150 HP Lycoming  O-320 Vierzylinder Boxer ausgerüstet und fliegt heute noch auf der „Kuppe“.

Da unser Nachbau noch originaler sein sollte, musste ein Original Siemens-Halske Sh 14 A4 7-Zylinder-Sternmotor aufgetrieben werden. Dies gelang auch, und das Beste daran war, dass dieser Motor dem Verein als Dauerleihgabe von der „Willy Messerschmitt Stiftung“ zur Verfügung gestellt wurde.

Mit viel Begeisterung und Zeitaufwand wuchs so langsam ein Rohbau heran. Es gab zwischendurch auch längere Denkpausen und zudem musste auch noch 2x in eine andere Werkstatt umgezogen werden.

Mehrere Flugzeugprüfer und Gutachter der Oskar Ursinus Vereinigung (OUV) begleiteten die Entstehung des Doppeldeckers.

Am 17.12.2004 war es dann soweit. Die Flugzulassung des Luftfahrt-Bundesamtes lag vor, und Testpilot Norbert Alt stieg ein in das Schmuckstück und erhob sich nach wenigen Metern Startstrecke in den bayerischen Himmel über dem Flughafen Oberpfaffenhofen.  Es war geschafft! Die nächsten Flüge fanden noch im Dezember 2004 und im Januar 2005 statt, zum Teil bei minus 10 Grad Aussentemperatur plus Windchill bei 120 km/h. Ein weiterer Pilot konnte in dieser Zeit eingewiesen werden.

In den folgenden Jahren wurden ein Testprogramm geflogen und verschieden kleine technische Verbesserungen ausgeführt.

Bislang sind mehr als 85 Stunden geflogen und 175 Starts ausgeführt worden.
Die endgültige Zulassung wird noch im Jahre 2013 erwartet! 

Technische Daten:

-          Motor Siemens Sh 14 A4 mit 160 PS

-          Max. Fluggewicht: 850 kg

-          Minimale Geschwindigkeit: ca. 70 km/h

-          Angenehme Reisegeschwindigkeit: 120 – 130 km/h

Beheimatet ist das Flugzeug in der Flugwerft Schleissheim des Deutschen Museums als Teil der „Fliegenden Abteilung“.

Möge der „Münchner Flamingo“ der den Taufnamen „Willy Messerschmitt“ trägt, noch lange und oft am bayerischen Himmel und natürlich auch anderswo zu sehen sein.

Hans-Peter Fehrenz

Flamingo-Team des OSVM e.V.

Liebes Flamingo-Team, das Team Tannkosh freut sich auf Euren Besuch! 

 

 

    

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