Praxisausbildung

Die praktische Ausbildung können Sie sich zeitlich ganz nach Ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten einteilen – wir schulen prinzipiell ganzjährig und an jedem Wochentag, auch an Wochenenden und Feiertagen. So sind auch mehrere Flugstunden am selben Tag mit einer Pause möglich.

Die Dauer der einzelnen Schulflüge richtet sich dabei nach den Ausbildungsinhalten einerseits und dem Ausbildungsstand anderseits; dementsprechend werden mit dem Fortschreiten der Schulung auch längere Flüge – gerade in der Überland- und Navigationsphase – als zu Beginn durchgeführt. Dabei zählt die tatsächlich geflogene Flugzeit, 45 Stunden Flugausbildung für die Privatpilotenlizenz PPL (A) bedeuten also nicht 45 „Ausbildungsflüge“, sondern 45 Stunden á 60 Minuten Flugzeit. Gleiches gilt für die vorgeschriebenen 30 Flugstunden in der UL-Ausbildung (Ultraleicht). Nach Möglichkeit werden Sie gerade die ersten Flüge mit demselben Fluglehrer durchführen – zwischen Lehrer und Schüler entsteht dabei eine vertraute Basis, um zügige Lernerfolge zu gewährleisten.

Der Theorieunterricht muß nicht vor dem ersten Schulflug absolviert werden – einige Flugstunden Erfahrung erleichtern sogar das Verständnis der Materie im Unterricht -, spätestens zur Überlandphase sollten aber die theoretischen Kenntnisse aus der Theorieausbildung vorhanden sein.

Vor Ihrem ersten Flug erfolgt erst einmal eine ausgiebige „Bodeneinweisung“ durch Ihren Fluglehrer: Hier erfahren Sie das Wichtigste über das Verhalten auf einem Flugplatz, die Vorbereitung des Flugzeuges auf den Flug sowie die Grundlagen von Steuerung und Instrumentierung. Danach starten Sie zu Ihrem ersten Schulungsflug, bei dem Sie in verschiedenen Flugübungen die Steuerung und das Verhalten des Flugzeuges kennen lernen.

In den nachfolgenden Flügen werden diese Übungen vertieft: sie lernen, eine vorgegebene Flughöhe und einen Kurs beizubehalten und zu ändern, das Flugzeug bei verschiedenen Geschwindigkeiten zu beherrschen sowie die Koordination der einzelnen Steuerorgane und Interpretation der Instrumenten-Anzeigen.

Danach geht es in die so genannte „Platzrundenphase“: Nachdem Sie das Flugzeug in der Luft sicher beherrschen, steht das Starten und Landen auf dem Programm. Hierbei werden Sie auf die Alleinflugreife vorbereitet, das heißt, der Fluglehrer hält sich immer mehr zurück, bis Sie in der Lage sind, den ganzen Flug selbständig durchzuführen und auch außergewöhnliche Bedingungen zu meistern. Ist das der Fall, sind Sie kurz vor dem Ziel der ersten Phase der Ausbildung: Sie absolvieren Ihren ersten Alleinflug – ein Erlebnis, das allen Piloten eine ewig bleibende faszinierende Erinnerung ist! Und das wird natürlich dementsprechend gefeiert!

In den darauf folgenden Alleinflügen üben Sie weiter Starten und Landen und gewinnen so Routine und Erfahrung bei unterschiedlichen Wetterbedingungen und Verkehrslagen.

Als mittlerweile erfahrener Solist geht es in den nächsten großen Ausbildungsblock: Die Überlandphase. Gemeinsam mit Ihrem Fluglehrer setzen Sie Ihre Kenntnisse aus dem Theorielehrgang in die Praxis um: die Vorbereitung eines Überlandfluges mit Streckenplanung und Wetterberatung, Sie berechnen den Kraftstoffbedarf für die Flugstrecke und informieren sich mit Hilfe von Kartenmaterial über die Gegebenheiten an einem fremden Flugplatz.

Aber da heißt es erst einmal hinkommen: Sie lernen und üben das Navigieren mit Karte, Stoppuhr und Kompass, orientieren sich mit Hilfe von Bodenmerkmalen und Funkfeuern, beurteilen das tatsächliche Wetter auf der Flugstrecke und fliegen schließlich mehrere Ihnen noch fremde Flugplätze an.

Nach mehreren solcher Flüge mit Fluglehrer fliegen Sie dann zum ersten Mal alleine Überland, zunächst zu Flugplätzen, die sie im Verlauf Ihrer Ausbildung kennen gelernt haben, später zu neuen Plätzen.

Eine Einweisung in das Fliegen in großen Flughöhen, zwei Flüge zu  Verkehrsflughäfen, das Landen bei Dämmerung und einige Übungen in Funknavigation sowie ohne Sicht nach außen – nur nach Instrumenten – sind weitere Stationen der PPL-Schulung; ein großes Highlight ist dann der abschließende Navigationsflug über 270 km Gesamtstrecke mit zwei Zwischenlandungen im Alleinflug!

Für die Ultraleichtflieger stehen mindestens zwei größere Überlandflug-Einweisungen mit Fluglehrer über eine Strecke von mind. 4 x 100 km auf dem Programm. Dabei wird, ebenso wie in der PPL-Schulung, auch der Durchflug von militärischen und zivilen Kontrollzonen geübt, und natürlich werden dabei auch div. Notverfahren geübt uvm. - es wartet ein umfangreiches Ausbildungsprogramm auf Sie.

Wenn dann die erforderliche Anzahl von Flugstunden sowie alle Ausbildungsinhalte erfüllt sind, erfolgt – nach einer letzten Vorbereitung – der praktische Prüfungsflug, dessen Bestehen wieder einen Grund zum Feiern bietet, denn Sie haben eine ganze Menge gelernt und unschätzbare Erfahrungen gesammelt, und viele Flugplätze und Ausflugsziele warten auf Sie als frischgebackenen PPL- bzw. UL-Lizenzinhaber!

Natürlich stehen wir Ihnen weiterhin zur Seite, denn es gibt noch viele Möglichkeiten, die gewonnenen Kenntnisse auszubauen: Flüge über die Alpen, in andere Länder, die Nachtflugberechtigung und vieles mehr...

 

 

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